Dass Gesundheit in der Mitarbeiterführung eine große Rolle spielt, dürfte heutzutage kein großes Geheimnis mehr sein. Dabei sind zum großen Teil auch die Führungskräfte in der Verantwortung, für die Gesundheit und Lebensqualität der Mitarbeiter zu sorgen. Das beinhaltet aber nicht nur gutes, gesundes Essen und Ruhezeiten. Auch sollten die Bereitstellung von genügend Wasser und die Einhaltung von Ruhezeiten selbstverständlich sein. Es gibt aber auch noch weitere Aspekte, die einen großen Teil zur Gesundheit beitragen.
Die mentale Gesundheit eines Mitarbeiters ist genauso wichtig, wie die körperliche Gesundheit. Das Gesundheitsmodell „Salutogenese“ von Aaron Antonovsky, entwickelt Ende der 1970er Jahre, lässt sich sehr gut im Bereich der Führung anwenden. Es geht bei der Salutogenese unter anderem darum, dass der Mensch in allem, was er tut, einen Sinn findet. Antonovsky bezeichnet das als Kohärenz-Sinn. Insgesamt sind drei Aspekte bedeutend, die in der Summe den Kohärenz-Sinn ergeben: Die Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit und Machbarkeit in Bezug auf die eigene Umwelt. Auf die Führung von Mitarbeitern bezogen – auch wenn Antonovsky sein Modell nicht speziell hierfür entwickelt hat – heißt das also Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit und Machbarkeit von Arbeit und Aufgaben.
Für die Verstehbarkeit von Aufgaben zu sorgen bedeutet für die Führungskraft, dass sie dafür verantwortlich ist, dass Mitarbeiter verstehen, was von ihnen erwartet wird und was die Tätigkeit und die Aufgaben beinhalten. Häufig mangelt es dabei aber daran, dass der Sinn der Tätigkeit nicht erkannt wird. Die Bedeutung im Gesamtablauf ist oftmals nicht ersichtlich. Dies kann auf Dauer dazu führen, dass der Mitarbeiter demotiviert ist und sogar daran verzweifelt, weil ihm gar nicht bewusst ist, welchen Wert seine Arbeit hat. Die Machbarkeit als dritter Aspekt heißt, dass die Führungskraft dafür sorgen muss, dass der Mitarbeiter die Gewissheit hat, die Aufgaben und die Erwartungen erfüllen, sie also meistern zu können. Die Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, dass Mitarbeiter Kenntnisse und Kompetenzen erwerben können, um sicher Aufgaben bewältigen zu können.
Um dem Kohärenz-Sinn gerecht zu werden benötigt die Führung von Mitarbeitern nicht zuletzt Zeit. Häufig ist es jedoch so, dass von Führungskräften erwartet wird, selbst stark im operativen Geschäft tätig zu sein und darüber hinaus Mitarbeiter zu führen. Wenn der Kohärenz-Sinn des Salutogenese-Modells von Aaron Antonovsky in der Mitarbeiterführung Anwendung finden soll, dann muss jedoch eine vertrauensvolle Beziehung zum Mitarbeiter aufgebaut werden. Die Führungskraft muss regelmäßig mit ihren Mitarbeitern kommunizieren und eine solide Beziehung ermöglichen und aufrechterhalten. Dies kann viel Zeit in Anspruch nehmen, ist aber eine der Voraussetzungen dafür, mentale Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht.