Am 23. Februar 2023 ging unser Think-Tank: Leader in Action bereits in die 8. Runde. Nach der Online-Variante in 2021 und der Hybrid-Variante in 2022, fand in diesem Jahr wieder alles wie gewohnt in den Paderborner Räumlichkeiten statt. Das Motto: „Alte Pfade verlassen, neue Wege gehen“.

Die Veranstaltung eröffnet hat in diesem Jahr Mladen Milicevic, Gründer des Start-Ups „Unchained Robotics“. Er berichtete zunächst von seinen Erfahrungen im Bereich der Logistikprozesse in Deutschland und im Ausland und wie daraus die Idee erwuchs, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Getreu seinem Motto „Alles kann, alles geht, alles muss“ ist er schon früh Wege gegangen, die er zunächst noch nicht sehen konnte. Mladen veranschaulichte mit Bildern und Videos aus Kundenprojekten, wie Robotic in vielen Bereichen und Prozessen hilft. Er verdeutlichte aber auch, dass selbst kleinere Unternehmen von der Technologie und Unterstützung durch Roboter profitieren können und nicht nur große Mittelständische Unternehmen und Konzerne, wie häufig angenommen wird. Besonders der Fachkräftemangel zeigt auf, dass Roboter zeitaufwendige und sich ständig wiederholende Aufgaben übernehmen können, sodass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Wesentliches konzentrieren können. Abschließend demonstrierte Mladen den Gästen anschaulich, wie zeitgemäße Automatisierungstechnik Unternehmen dabei unterstützt, langfristig wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben.

Nachdem die Mittagspause neben einer Stärkung für das Knüpfen neuer Kontakte sowie das Vertiefen bestehender genutzt wurde, war es Zeit für den zweiten Vortrag. Mithilfe vieler aussagekräftiger Bilder brachte Angie Reeh den aufmerksamen Think-Tanklern ihre Erfahrungen und Eindrücke näher, die sie auf dem Jakobsweg machen durfte. Der 900 km umfassende Weg vom französischen St. Jean-Pied-de-Port bis nach Santiago de Compostela in Galizien und noch weiter bis an den Atlantik, dem „Ende der Welt“, hielt Herausforderungen bereit, denen sich Angie stellen musste. Für eine solche Aufgabe, bei der die Pilger auf dem Camino in der Regel – und so auch Angie – täglich rund 25 km zurücklegen, darf natürlich nur das Nötigste mitgenommen werden, um das Gewicht des zu schulternden Rucksacks möglichst gering zu halten. Der Verzicht auf viele uns vertraute Luxusartikel und die Übernachtung in einfachen Herbergen mit Gemeinschaftsschlaf- und Waschräumen waren zunächst gewöhnungsbedürftig. Doch wie Angie berichtete, waren die Eindrücke der Landschaft, der Sonnenauf- und -untergänge und die Geschichten der Pilger, die sie auf dem Weg kennenlernen durfte, so wertvoll, dass sie die Strapazen gerne in Kauf nahm. Mit ihrem Abenteuer des Jakobswegs verließ sie alte Pfade, ging neue Wege, lernte die unterschiedlichsten Menschen und vor allem sich selbst auch noch einmal neu kennen.

Den Abschluss des Tages bildete der Vortrag von Wolfgang Merkel, dem „Dinosaurier im Ruhestand“. Dabei hat die Bezeichnung „Dinosaurier“ weniger mit seinem Alter zu tun, als vielmehr mit seiner Einstellung und seinen Werten als Führungskraft, die ihn zur vielleicht „aussterbenden Rasse“ machen. Wolfgang berichtete zunächst von seiner beeindruckenden beruflichen Laufbahn vom Werkzeugmacher zum Vice President eines globalen Konzerns, dem er mehr als drei Jahrzehnte angehörte. Den Gästen des Think-Tanks zeigte Wolfgang wichtige Einflussfaktoren auf, die zu seinem Erfolg beigetragen haben. Dabei stellte er heraus, dass ihm neben einer Vision, Strategien und smarten Zielen vor allem Menschen geholfen haben, diese Ziele zu erreichen. Wolfgang betonte aber auch, dass das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein, für die Erklimmung der Karriereleiter für ihn immer wieder von Bedeutung gewesen sei. Darüber hinaus mussten selbstverständlich Entscheidungen getroffen werden, die sich nicht selten erst im Nachhinein als die richtigen herausgestellt haben. Wolfgang verdeutlichte auch die Wichtigkeit, lösungs- anstatt problemorientiert zu denken und andere respektvoll zu behandeln, unabhängig von Bildungsstand und Position innerhalb des Unternehmens.